Biketeam Aadorf als Sprungbrett

Aadorf – Vor drei Jahren bestritt Chiara Mettier ihre ersten Bikerennen. Knapp drei Jahre profitierte sie vom Training im Biketeam Aadorf. «Im Biketeam Aadorf fehlte mir dann aber aufgrund meiner Leistungen die Konkurrenz. Heute fahre ich im Team RN Racing Service Course von Ralph Näf.» Ralph Näf war Mountainbike-Weltmeister und heute Teamchef von den Radprofis Lars Forster, Mathias Flückiger, Alessandra Keller, Kathrin Stirnemann und weiteren Mountainbikerinnen und Mountainbikern.

Mut und Natur

Anfangs war Chiara Mettier im Turnverein Thundorf. «Ich wollte aber noch etwas anderes machen. Ich suchte mir einen Sport aus, bei welchem man Mut braucht und draussen in der Natur etwas machen kann. Mein Vater hat dann den Vorschlag gemacht, mit dem Mountainbike anzufangen. Das hat mir immer mehr Spass gemacht.»

Training in Weinfelden

Seit gut einem Jahr trainiert Chiara Mettier zweimal wöchentlich in Weinfelden Kraft- und Techniktraining. Ansonsten trainiert sie selbständig fast jeden Tag. «Wenn ich am Wochenende ein Rennen bestreite, lege ich während der Woche zwei Ruhetage ein.» Der Trainingsaufwand pro Woche beträgt acht bis zwölf Stunden. Das Training besteht im Moment noch sehr polysportiv mit zusätzlich joggen, Tennis spielen und Ski fahren.

Chiara Mettier besucht im ersten Jahr die Kantonsschule in Frauenfeld. Für Rennen oder Trainingslager bekommt sie problemlos frei. «Das Problem ist eher, den Stoff nachzuholen.» Wichtig ist ihr, auch die Ausbildung nicht zu vernachlässigen. Ihr Ziel ist es, nach der Schule ein Medizinstudium zu absolvieren. «Ob das dann mit dem Sport kombinierbar sein wird, weiss ich noch nicht.»

Chiara Mettier trainiert gerne bei schlechtem Wetter. «Am liebsten habe ich es, wenn es regnet und die Trails technisch schwierig sind.»

Für andere Hobbies ausser dem Sport bleibt keine Zeit. «Einfach mal faul zu Hause herumzuliegen liegt praktisch nicht drin. Aber das ist egal, es macht mir einfach Spass, Sport zu betreiben.»

«Es ist noch nicht mein Ziel, jetzt schon sehr erfolgreich zu sein. Ich möchte die Freude am Sport behalten und später wäre es toll, Weltmeisterin zu werden oder an der Olympiade teilzunehmen.»

Zwangsmässig mit dem Velo unterwegs

Chiara Mettier wohnt in Wetzikon bei Thundorf. Sie ist die Jüngste von drei Kindern. Der eine ihrer beiden älteren Brüder betreibt hobbymässig Downhill und der andere ist mit dem Rennrad unterwegs.

Da Wetzikon keine Busverbindung hat, ist Chiara Mettier zwangsmässig mit dem Fahrrad unterwegs. Zum Training in Weinfelden fährt sie manchmal auch mit dem Velo. «Meine Eltern unterstützen mich jedoch sehr und fahren mich manchmal.»

Erfolge stellten sich rasch ein

Auf ihre Erfolge angesprochen, erklärte Chiara Mettier: «Ja, ich habe einige Podestplätze belegt. In der nationalen Swiss-Cup-Serie erreichte ich im letzten Jahr immer bessere Ränge. Am Schluss klassierte ich mich in dieser Rennserie knapp hinter dem Podest.» In der neuen Saison belegte sie zweite und dritte Ränge in der Swiss-Cup-Serie und bei der ÖKK-Bike-Revolution.

Viele Wochenenden ist Chiara Mettier zusammen mit ihren Eltern unterwegs an den Mountainbikerennen.«Meine Eltern sind praktisch an jedem Rennen mit dabei und sie sind wirklich eine grosse Unterstützung für mich.» Manchmal ist es der Vater, welcher ihr nach dem Training oder nach einem Wettkampf das Mountainbike putzt. Und die Mutter wäscht die Kleider. «Ohne dieUnterstützung von meinen Eltern könnte ich den Sport nicht ausüben.»

Nationalmannschaft U17

Die junge Sportlerin ist Mitglied von der Schweizer Nationalmannschaft U17. Sie bestreitet mit der Nationalmannschaft Trainingslager und Trainingszusammenzüge, zusammen mit den Jungs, Bahn- und Strassenfahrern. Das grösste Ziel in dieser Saison ist die Europäische Jugendolympiade, die EYOF, in Maribor (Slowenien). Auch stehen in Stuttgart (D) Strassenrennen auf dem Programm, für beide müssen sich die Radrennfahrerinnen und Radrennfahrer qualifizieren. «Meine Hauptdisziplin ist jedoch das Mountainbiken.» Chiara Mettier gehört aktuell zu den besten drei Schweizer Nachwuchsfahrerinnen der U17- Nationalmannschaft.

Ihre Trainingspläne erstellt Chiara Mettier vorläufig noch selbst. Ab und zu gehören Massagen oder eine Physiotherapie dazu. Viel bringt auch der Engine Check. Hier fährt man eine bestimmte Strecke bergauf, zirka fünf Minuten. Im Internet gibt es eine Plattform, auf welcher die Daten eingegeben werden können. Die Auswertung gibt Trainingsvorschläge, Intervall-Trainingsetc. Dieses Angebot nutzt Chiara Mettier zwischendurch,um zu sehen, wo sie steht.